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Krissy Mathews: Hit The Rock (Review)
Artist: | Krissy Mathews |
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Album: | Hit The Rock |
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Medium: | CD | |
Stil: | Bluesrock |
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Label: | India / Big Lake Music | |
Spieldauer: | 60:21 | |
Erschienen: | 20.05.2011 | |
Website: | [Link] |
Wo kommen sie alle her, diese jungen Blueser? KRISSY MATTHEWS begeistert glattweg als kratziger Embryo zwischen RORY GALLAGHER und JOE BONAMASSA (was sonst?). Allerdings agiert er weit weniger abgefeimt und dementsprechend nicht für jedermann genießbar, speziell was die Traditionalisten angeht - ist eben "born in 1992", der Kleine.
"Feeling For The Blues" und "Sweet Loving" (Drumsolo!) zeigen den Barden gleich als Verweigerer des allzu Glatten: So geschmacklos seine Latschen auf dem Backcover auch sind, so sicher manövriert er sich durchs Stildickicht. Fällt einem dabei gleich die gesangliche Unterbelichtung auf, wird selbige im ruhigeren "Tell Me" noch offensichtlicher, wenn auch nicht unangenehm, da MATTHEWS auf lange Sicht hin die Gitarre lauter sprechen lässt. Das Arrangement hingegen ist keineswegs konservativ, wie man dem gerade einmal Volljährigen sowieso nicht vorwerfen kann, sich strikt an die ollen zwölf Takte zu halten (ausgenommen natürlich bei den Coversongs: "Mystery Train", "Too Much" sowie der herzerweichende ROLLING-STONES-Schunkler "You Can't Always Get What You Want", bei dem auch die gebrochenen Vocals überzeugen. Man wundert sich wirklich, wie ein Achtzehnjähriger so authentisch klingen kann. In welcher Zeit hat der Knabe das alles - den Herzschmerz und den mutmaßlichen Suff etwa - verinnerlicht?
"When Times Were Hard" bringt etwas Mississippi-Soundtrack-Flair mit, welches einem Mainstream-Western gut stünde. "Images" - gänzlich ohne Vocals - legt ähnlich bildhafte Ambitionen an den Tag; wer weiß, ob der Musiker sich nicht irgendwann einmal in der Filmindustrie verdingt. Man ist geneigt, an Mark Knopfler oder Ry Cooder zu denken, aber das ist natürlich alles noch Zukunftsmusik. Zunächst einmal frühstückt MATTHEWS die Rosinen vom Konventionskuchen, wenn er dem durchweg traditionellen, strange titulierten "Hit The Rock’n'Roll The Car" die Orgel anheimstellt, oder katapuliert sich mit "Second Class Zone" gleich prollig in die erste Liga der mit Reverb schwanger gehenden Bluesrocker. Slowhand-Langeweile wird man auf "Hit The Rock" nicht vernehmen, und das ist auch gut so. "Back On the Road" (tolle Ode ans Livespiel zum Schluss) also mit Burschen!
FAZIT: "Hit The Rock" begeister und funktioniert auch ohne den Jungspundsbonus im weiteren Blues-Kontext. KRISSY MATTHEWS kleidet seine Füße hässlicher als Lemmy und rotzt blaue Brocken heraus wie ein großer Alter, ohne bereits auf seine Rente zu schielen. Ein gleichfalls mutiges wie geerdetes Jugendwerk eines verheißungsvollen Muckers.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Feeling For The Blues
- Sweet Loving
- Tell Me
- Mystery Train
- Time Machine
- When Times Were Hard
- Images
- Hit The Rock’n'Roll The Car
- Too Much
- You Can’t Always Get What You Want
- All Night Long
- Second Class Zone
- Back On The Road
- Bass - Keith Matthews
- Gesang - Krissy Matthews
- Gitarre - Krissy Matthews
- Schlagzeug - Chris Sharley
- Hit The Rock (2011) - 10/15 Punkten
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